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28. Oktober 2025

Digitale Barrierefreiheit verstehen: Warum zugängliche Websites heute Standard sein müssen

#Marketing und Kommunikation

Websites übernehmen heute eine zentrale Rolle in der Kommunikation zwischen Organisationen und Menschen. Sie informieren, beraten, verkaufen und begleiten – rund um die Uhr und über viele Kanäle hinweg. Doch unabhängig davon, ob es um einen Produktkauf, eine Informationssuche oder den Zugang zu digitalen Dienstleistungen geht: Eine gute Website erfüllt vor allem eines: sie funktioniert für alle.

Dabei reicht es längst nicht mehr aus, Inhalte nur optisch ansprechend oder technisch sauber aufzubereiten. Wer Menschen erreichen möchte, muss digitale Angebote so gestalten, dass sie für alle nutzbar sind, auch für Menschen mit Behinderungen, für ältere Menschen oder für jene, die aufgrund sprachlicher oder motorischer Hürden auf einfache Strukturen angewiesen sind. Genau hier beginnt die digitale Barrierefreiheit.

Warum Barrierefreiheit kein Sonderfall ist

Die Frage, ob eine Website barrierefrei sein sollte, stellt sich längst nicht mehr. Sie muss es sein. Nicht nur mittlerweile für viele Öffentliche und private Unternehmen aus rechtlicher Sicht, sondern weil digitale Teilhabe zur Grundlage moderner Kommunikation geworden ist. Barrierefreiheit bedeutet dabei nicht, Inhalte zu vereinfachen oder zu reduzieren. Es geht vielmehr darum, Hindernisse zu vermeiden und Informationen so zugänglich zu machen, dass alle Menschen sie selbstständig nutzen können – unabhängig von ihrer individuellen Lebenssituation.

Das betrifft zum Beispiel blinde Nutzer:innen, die auf Alternativtexte für Bilder angewiesen sind. Es betrifft Menschen, die Webseiten mit Tastatur oder Sprachsteuerung bedienen. Und es betrifft auch diejenigen, die sich in Apps auf mobilen Geräten zurechtfinden müssen oder denen schwer verständliche Sprache den Zugang erschwert.

Was oft übersehen wird: Maßnahmen zur Barrierefreiheit verbessern nicht nur die Nutzung für bestimmte Gruppen, sie steigern die Qualität des digitalen Angebots insgesamt. Denn eine strukturierte Navigation, klare Sprache und funktionierende Formulare erleichtern auch allen anderen, sich zurechtzufinden.

Wie Barrierefreiheit die Nutzererfahrung stärkt

Gute Websites überzeugen durch Klarheit, Übersicht und Zweckmäßigkeit. Menschen möchten Informationen schnell erfassen, Aufgaben effizient erledigen und dabei das Gefühl haben, sich auf die Seite verlassen zu können. Die barrierefreie Gestaltung unterstützt genau das. Sie führt Menschen gezielt durch Inhalte, reduziert Frustration und macht die Bedienung intuitiver:

Hohe Kontraste

  • Helfen nicht nur Menschen mit Sehbeeinträchtigung
  • Verbessern auch die Lesbarkeit bei starkem Sonnenlicht

Untertitel in Videos

  • Ermöglichen nicht nur hörgeschädigten Personen den Zugang zu Inhalten
  • Bieten auch Unterstützung in lauten Umgebungen oder bei fehlenden Kopfhörern

Alt-Texte für Bilder

  • Sorgen nicht nur für Inklusion
  • Verbessern auch die Suchmaschinenplatzierung

Barrierefreiheit verbessert also nicht nur den Zugang – sie erhöht die Qualität der Nutzererfahrung. Menschen, die sich verstanden fühlen, verweilen länger, kehren zurück und empfehlen Angebote weiter. Unternehmen, die dies erkennen, bauen Vertrauen auf und stärken ihre digitale Präsenz dauerhaft.

Umsetzung beginnt mit bewussten Entscheidungen

Barrierefreiheit entsteht nicht zufällig. Sie braucht bewusste Entscheidungen, von der Konzeption über die Gestaltung bis zur technischen Umsetzung. Schon bei der Planung einer Website sollte klar sein, welche Anforderungen sie erfüllen muss: Eine durchdachte Struktur, eindeutige Überschriften, gut lesbare Schriftgrößen und einfache Navigation sind keine Kür, sondern Voraussetzung.

Auch inhaltlich gilt es, eine klare Sprache zu wählen, komplexe Themen nachvollziehbar aufzubereiten und Inhalte so zu gestalten, dass sie auf unterschiedlichen Wegen zugänglich sind. Dazu gehört es, Bilder mit Alternativtexten zu versehen, Videos mit Untertiteln oder Transkripten zu ergänzen und Formulare so zu bauen, dass sie auch ohne Maus bedienbar bleiben.

Technisch gesehen muss der Code semantisch korrekt aufgebaut sein. Das heißt: Überschriften, Links, Tabellen und Bedienelemente müssen so ausgezeichnet werden, dass sie von Hilfsmitteln wie Screenreadern richtig erkannt und genutzt werden können. Nur so ist eine Website auch wirklich vollständig zugänglich.

Sichtbarkeit und Reichweite steigen messbar

Was für die Nutzer:innen von Vorteil ist, wirkt sich auch auf die Sichtbarkeit in Suchmaschinen aus. Denn viele Anforderungen an barrierefreie Websites überschneiden sich mit Kriterien für Suchmaschinenoptimierung:

  • Saubere HTML-Strukturen
  • Sprechende Linktexte
  • Schnelle Ladezeiten
  • Mobile Nutzbarkeit

Barrierefreiheit bedeutet also nicht nur Inklusion. Sie wirkt sich auch positiv auf Reichweite, Markenwirkung und Geschäftserfolg aus. Wer barrierefrei kommuniziert, erhöht seine digitale Relevanz.

Barrierefreiheit als Teil moderner Unternehmensverantwortung

Digitale Barrierefreiheit zeigt Haltung. Unternehmen, die sie umsetzen, handeln vorausschauend und verantwortungsvoll. Sie machen deutlich, dass sie alle Menschen ernst nehmen, nicht nur als Kund:innen, sondern als Teil einer vielfältigen Gesellschaft. Dabei geht es nicht um soziale Wohltätigkeit, sondern um echte Teilhabe.

Zugleich erfordert die Gesetzeslage seit Juni 2025 für viele Anbieter:innen eine barrierefreie Gestaltung ihrer digitalen Produkte und Services. Wer noch nicht gehandelt hat, um diese Anforderungen zu erfüllen, vermeidet spätere Korrekturen unter Zeitdruck.

Aber auch ohne gesetzliche Pflicht lohnt sich der Schritt. Barrierefreiheit schafft Vertrauen, stärkt die Marke und erhöht den Wert digitaler Kommunikation – nach innen wie nach außen.

Wenn Sie eine barrierefreie Website umsetzen möchten, begleiten wir Sie gern. Schritt für Schritt, fundiert und praxistauglich. Nehmen Sie Kontakt mit unseren Expert:innen auf.

 

 

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