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13. September 2022

Chatten mit dem Amt: Deutsche wollen digitalen Service

#Digitale Transformation

Per Messenger mit dem Amt in Kontakt treten – Eine Möglichkeit, die sich viele deutsche Bundesbürger vorstellen können. Deutschland wünscht sich mehr digitale Kommunikation. Der Weg ist scheinbar lange, aber viele Gemeinden und Städte setzen dieses Konzept bereits um.

Kommunikationskanäle sind oft veraltet

Dass die Digitalisierung in deutschen Behörden eher schleppend läuft, zeigen zahlreiche Beispiele. Die Kontaktaufnahme mit den Ämtern wird auch heute noch zum größten Teil per Telefon und E-Mail durchgeführt. Natürlich müssen viele Anträge ausgefüllt eingereicht werden, doch wünschen sich viele Bürger:innen mehr Flexibilität für Austauschmöglichkeiten. Neben der klassischen E-Mail-Kontaktaufnahme sehnen sich viele Deutsche nach der Möglichkeit, verschiedene Messenger-Dienste für Anfragen bei Behörden und Ämtern zu nutzen. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage wollen immer mehr Menschen über einen digitalen Weg mit Behörden in Kontakt treten. Ebenfalls gaben rund 33 Prozent der Befragten an, ausschließlich digital mit Ämtern kommunizieren zu wollen. Zwei von fünf der befragten Bürgerinnen waren aber der Ansicht, neben digitalen Möglichkeiten weiterhin die Briefpost nutzen zu wollen. Immerhin hält noch ein Fünftel der Befragten an der reinen Kommunikation über Brief fest.

 

 

Dem Amt einfach eine WhatsApp-Nachricht schreiben

Eine Frage zum Antrag per WhatsApp versenden – das klingt nicht nur einfach, sondern würde die Kommunikation mit Ämtern und Behörden revolutionieren. Rund ein Fünftel der Befragten wünscht sich das und will Behördengänge grundlegend digitalisieren. Ebenfalls würde ein Online-Servicekonto dafür Sorge tragen, das digitale Services weiter vorangetrieben werden. Wer über einen Personalausweis mit E-ID-Funktion verfügt, kann sich auf dem Verwaltungsportalen der Bundesländer und des Bundes ein Nutzerkonto einrichten und somit Anträge digital einreichen. Rund 180 Anwendungen sind mit dem elektronischen Ausweis möglich. Hierbei können Nutzer:innen beispielsweise BAföG-Anträge stellen oder ihre Kfz-Zulassung online erledigen.

Vorbild Dänemark

Der internationale E-Government-Vergleich macht deutlich: Deutschland ist hinten dran. Entgegen steht Dänemark und darf als Pionier auf Platz 1 thronen. Bei den Nachbarn im Norden sind analoge Zustände bereits längst in Geschichtsbücher geschrieben. Bürger:innen müssen hier ihre Verwaltungsangelegenheiten sogar online erledigen. Grund hierfür ist, dass die umfassende Digitalisierung in Dänemark ein hoch priorisiertes politisches Ziel ist. Es ist beispielsweise möglich, Kitaplätze, Reisepässe und Co. bequem über eine App von E-Boks zu verwalten. Wollen sich Bürger:innen von der digitalen Verwaltung befreien lassen und Anträge weiterhin physisch mit der Post erledigen, brauchen sie einen triftigen Grund. Jährlich spart Dänemark mit der Digitalisierungsstrategie fast drei Millionen Euro ein und reduziert die Bearbeitungszeit um rund 30 Prozent. Ebenfalls können Ämter, Behörden und Verwaltungen die Digitalisierung datenschutzkonform umsetzen.

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