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27. September 2024

Online-Handel muss ab Mitte 2025 barrierefrei sein! – Warum digitale Barrierefreiheit so wichtig ist

#Marketing und Kommunikation

Wenn man an Barrierefreiheit denkt, kommen einem meist physische Hilfen wie Rampen oder Aufzüge in den Sinn. Doch in unserer zunehmend digitalen Welt, wo Smartphones, Apps und Onlineshops aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, benötigen wir eine ähnliche Zugänglichkeit auch im digitalen Raum. Digitale Produkte und Dienste sollen das Leben vereinfachen und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Damit wirklich jeder diese digitalen Angebote nutzen kann, muss auch hier Barrierefreiheit gewährleistet sein. In Deutschland ist der Zugang zu Informationen und Kommunikation nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern auch durch gesetzliche Vorschriften geschützt. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die Problematiken, die es zu bewältigen gilt, und die gesetzlichen Verpflichtungen, die bald auch für private Unternehmen und deren Onlineshops gelten werden.

Beeinträchtigungen in Zahlen: Wer ist betroffen?

In Deutschland leben etwa 8 Millionen Menschen mit einer offiziell anerkannten Behinderung, was ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung entspricht. Hinzu kommen rund 5 Millionen Menschen, die durch verschiedene Beeinträchtigungen im Alltag eingeschränkt sind. Die Gruppe der Menschen mit dauerhaften oder temporären Einschränkungen, wie motorischen Beeinträchtigungen oder Sehschwächen, ist sogar noch größer und umfasst fast 30 Prozent der Bevölkerung. Zu dieser Gruppe zählen auch viele ältere sowie Personen, die nicht gut lesen und schreiben können oder deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Die digitale Barrierefreiheit betrifft somit einen erheblichen Teil der Bevölkerung und ist keineswegs ein Nischenproblem.

Alltägliche Barrieren im digitalen Shopping-Erlebnis

Obwohl Online-Shopping eine bequeme Option für viele ist, stoßen Menschen mit Beeinträchtigungen häufig auf frustrierende Hindernisse. Einige der gängigsten Probleme sind die mangelnde Tastaturbedienbarkeit, die es Personen ohne Mausgebrauch erschwert, und unzureichende Kontraste, die Texte schwer lesbar machen. Viele Webseiten enthalten auch Inhalte, die automatisch eingeblendet werden und nicht einfach zu schließen sind, sowie Videos ohne Untertitelung, was sie für Hörgeschädigte unzugänglich macht. Darüber hinaus erschweren bewegende Inhalte, die nicht pausiert werden können, und eine unklare Struktur das Navigieren und Verstehen der Webseite. Diese Barrieren schaffen nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern verhindern oft, dass Menschen mit Beeinträchtigungen vollständig am digitalen Konsum teilhaben können. Wo sie doch insbesondere Onlineshops durchschnittlich häufiger (61 %) nutzen als Menschen ohne Beeinträchtigung (51 %).

Gesetzliche Rahmenbedingungen: Was ändert sich 2025?

Ab dem 28. Juni 2025 weiten sich die Barrierefreiheits-Vorschriften vom öffentlichen nun auch in den privaten Sektor aus. An diesem Tag tritt die EU-Richtlinie zur digitalen Barrierefreiheit in Kraft, die private Unternehmen verpflichtet, ihre Online-Handelsplattformen barrierefrei zu gestalten. Dies umfasst nicht nur Onlineshops, sondern auch Hardware und andere digitale Dienste. Die Richtlinie ist Teil des umfangreicheren Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes, das konkrete Anforderungen an die Zugänglichkeit digitaler Produkte stellt. Kleine Dienstleister mit weniger als zehn Beschäftigten und einem Jahresumsatz unter zwei Millionen Euro sind von diesen Anforderungen ausgenommen. Diese Gesetzesänderungen sind ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass niemand von der digitalen Gesellschaft ausgeschlossen wird und Online-Shopping und -Services für alle Nutzer zugänglich sind.

Warum Barrierefreiheit jeden betrifft

Digitale Barrierefreiheit ist nicht nur eine Notwendigkeit für Menschen mit dauerhaften oder temporären Beeinträchtigungen; sie verbessert die Nutzererfahrung für alle. Eine klare, leicht navigierbare Website ohne visuelle und interaktive Hindernisse kommt nicht nur diejenigen mit Handicap zugute, sondern erhöht auch die allgemeine Benutzerfreundlichkeit. Texte in einfacher Sprache, hoch kontrastive Darstellungen und leicht verständliche Navigationselemente machen Informationen zugänglicher und das Online-Erlebnis intuitiver. Diese Maßnahmen steigern die Zufriedenheit und die Effizienz aller Nutzer:innen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder technischen Voraussetzungen. Durch die Umsetzung von Barrierefreiheit verbessern Unternehmen daher nicht nur ihre Compliance, sondern auch ihr Kundenerlebnis und -engagement. Ein Potenzial, das unbedingt ausgeschöpft werden sollte!

Erste Schritte zur Barrierefreiheit: Tipps und Ressourcen

Den Weg zur digitalen Barrierefreiheit zu beginnen, kann eine Herausforderung sein, doch es gibt effektive Schritte und Ressourcen, die Unternehmen nutzen können. Zuerst empfiehlt es sich, eine umfassende Überprüfung der aktuellen digitalen Angebote durchzuführen, um vorhandene Barrieren zu identifizieren. Hierbei können Experten für Barrierefreiheit wertvolle Einblicke bieten und spezifische Verbesserungsvorschläge machen. Anschließend sollten Unternehmen mit der schrittweisen Optimierung ihrer digitalen Produkte beginnen, indem sie Zugänglichkeitsrichtlinien wie den WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) folgen.

Für Unternehmen, die Unterstützung bei diesem Prozess suchen, bieten wir bei offizium/next praktische Hilfe und Beratung an, um sicherzustellen, dass ihre digitalen Plattformen allen Nutzer:innen offenstehen. Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen und Ihre persönliche Unterstützung bei der Optimierung Ihrer Website oder Ihres Onlineshops.

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